Willkommen in Wiesbaden

Nach dem Martha Brot Frühstücksclub bekam ich am Nachmittag einen Anruf. Man wäre durch den Facebook-Post auf mich aufmerksam geworden und an einer Zusammenarbeit interessiert… Welch große Augen / Freude, und so kam es dann ziemlich schnell zu einem Treffen mit nachfolgendem Ergebnis.

Willkommen bei Urban & County Outdoor in der Friedrichstr. 10 in Wiesbaden!

Ich freue mich, dort exklusiv meine Wiesbadener Schlüsselanhänger sowie ein eigens für dieses Geschäft entworfenes Segelseil-Armband anbieten zu dürfen.

Groß Denken oder mit Herz….

Heute hatte ich ein tolles Meeting im Martha Brot Frühstücksclub. Es ging ums Business, Werbung und Co… und dem Ankurbeln des eigenen Verkaufs. Es war ein sehr interessantes Gespräch, und mein Gegenüber hat es echt drauf. Ich denke oft, ob es auch größer geht, mit dem was ich seit nunmehr 16 Jahren tue. Dann ging es um knallharte Kalkulation, oder darüber, was im Kleinunternehmen wie bei mir gar nicht möglich ist…. Wenn man etwas überdimensional aufziehen will, dann ist das wohl möglich, das leugne ich nicht. Aber als ich daheim eine Weile darüber nachgedacht habe, dass dann mein „handmade“, mein „madebyme“, mein „eigener Name im Design“ wegfallen würde, dann denke ich, dass ich ein Produkt nicht mehr verkaufen wollte. Es müssen „meine Hände“ sein, „meine Liebe“, die in meinen Produkten steckt. Und wenn jemand meinen Preis nicht zahlen will, weil ich es über eine Massenproduktion günstiger anbieten könnte…. Dann verzichte ich mit einem Augenzwinkern. Dann ist keine Produktion made in Germany, oder made by me mehr etwas wert.
Letztens sagte eine Kundin von mir zu einer anderen Dame, die meinen Schmuck zu teuer fand, dass den Menschen die Wertschätzung der Arbeit verloren gegangen sei, die nicht sehen, was mich mein Material koste, meine Zeit der Herstellung und auch mein Fahrtweg zu den Ausstellungen. Dass auch ich Steuern zahlen müsse. Danke, sie hatte es verstanden!
Was bringt uns all die Werbung für „lokal shoppen“, wenn keiner mehr bereit ist, diese Unternehmen zu tragen!
Herzlichst,
eure Petra

P.S. Hier arbeite ich gerade an einer Sonder-Bestellung für einen großen Mainzer Karneval Verein. …. ❤️ … made with love … ❤️

Es kann losgehen….

Ich bin stolz, euch mein exklusiv gefertigtes närrisches Segelseil in „rot weiß blau gelb“  zu präsentieren. Es hat eine Weile gedauert, ich war extra in Holland bei meinem Lieferanten, aber nun habe ich viel mehr Möglichkeiten der Gestaltung, auch was Handy- und Schlüsselbänder angeht. Armbändchen werde ich auch in Zukunft per Hand flechten, da ich mich eben für die zwei stärkeren Seile, 10 mm rund und 12 mm flach, entschieden habe.

Ihr habt Wünsche für eure närrischen Farben… Her damit !

Immer unterwegs

Seit über 14 Jahren bin ich nun schon in meinen Kliniken in Wiesbaden und Bad Schwalbach unterwegs. Ich habe so viele liebe Menschen kennengelernt, sogar wunderschöne Freundschaften geschlossen, die mich schon durch die halbe Republik reisen ließen. Ich genieße die Gespräche, habe gerne und immer ein offenes Ohr und freue mich auf jede neue Begegnung. Und ganz nebenbei freut ihr euch über meine Kreationen….

Neues

Ihr Lieben,

lange habt ihr nichts von mir auf dieser Seite gehört….. aber ich bin immer noch da. Zwar umgezogen und einiges hat sich verändert, aber trotz allem betreibe ich immer noch meine Ausstellungen und bin weiterhin für eure Wünsche und Anregungen erreichbar. Auch mein Charity Projekt in Berlin unterstütze ich weiter und musste in diesem Winter oft an die Menschen ohne Dach über dem Leben denken…. unter meiner warmen Decke, in meinem geschützten heim… Meine Engel fliegen weiterhin, ein Beitrag meiner Schlüsselanhänger fließt ebenso weiter in das Projekt am Bahnhof Zoo… was könnte man neues anbieten, was man damit verknüpfen kann…? Dann habe ich diese Häuschen aus Edelstahl ausgesucht. Sie symbolisieren das Haus, das Daheim, das Dach über dem Leben. Wie findet ihr sie? Sie sind ein wunderschönes Geschenk für liebe Freunde oder sich selbst, mit neuem Zuhause, oder auch dem alten. Für da, wo man sich daheim fühlt, geborgen und beschützt. Ihr könnt sie an der Kette tragen, am Schlüsselanhänger oder baumelnd am Armband. Sie stehen für das ersehnte Leben aller, die sich dieses Dach so sehr wünschen.             Helft mir weiter, diese Seelen zu unterstützen.

Danke

Einzelstücke

Neben meinen Naturketten habe ich ab und zu immer mal besondere Einzelstücke. Diesmal mit wunderschönen Knoten aus Segelseil. Gerne erfülle ich hier auch Wünsche in Zusammenarbeit mit euch.

Meet The Maker

…unter diesem Motto findet ihr mich am 17.09.22 von 11-17 Uhr im s`Fachl Mainz in der der Inselstraße 4.

Dort zeige ich euch, wie meine Schlüsselanhänger entstehen, ihr könnt euch mit mir ein Wunschlogo ausdenken und natürlich auch eure Wunschfarbe aussuchen und ein wenigen Tagen dort abholen.

Und weil wir ja in Mainz sind, lassen wir es krachen und haben gleichzeitig auf Fastnacht und Weihnachten gesetzt. Weihnachten, richtig!!! Und zwar für echte Meenzer Meedscher und Bube!! Lasst euch überraschen.

Ein Stück Himmel am Bahnhof

Ich habe und werde sie nie vergessen, meine Begegnung mit Matthias am Bahnhof Zoo. Ich hoffe ihn irgendwann wieder zu finden, auf einer Reise nach Berlin. Und meine Unterstützung geht ununterbrochen weiter….. für ein Stück Himmel am Bahnhof….!!!

Hier noch einmal meine Zeilen über ihn:

Und dann sah ich ihn, sprach ihn freundlich an. Auf die Frage wie es ihm ginge, meinte er, es ginge ihm gut – wirklich! 

Matthias am Bahnhof Zoo!

Wahrscheinlich hatte ich eine andere Antwort erwartet. Etwas trauriges, schutzloses, verbittertes….. nein.

Ein mit sich in Frieden lebender Mann. Ruhig, ausgeglichen, irgendwie entspannt. Als ich ihn fragte, ob er sich ein normales Leben zurück wünscht, eine Wohnung, Unterstützung…   Nein! Er könne nicht mehr zurück in ein soziales Umfeld, gefühlt eingesperrt in vier Wände, in ein System, welches er für falsch hielt. Allein das Wort Sozialhilfe sei in seinen Augen abwertend. In Österreich würde man es Grundsicherung nennen. Das sei menschenwürdiger.

Matthias wirkte sehr gebildet. In all den Jahren war er viel unterwegs gewesen. Er sah sich als Clochard, das sei das „französische“ Wort für Penner meinte er und schmunzelt.

Ich habe ihn nicht nach seinem Alter gefragt, aber wahrscheinlich war er mindestens zehn Jahre jünger als es schien – so um die 50. Er trug einen schwarzen Hut mit einem ganz schmalen Band in den französischen Farben – vielleicht von seinen Reisen früher – daran erkennen ihn die meisten, meinte er. Er hatte einen Bart und war von seinem harten Leben gezeichnet. Seine Augen waren warmherzig, eines hatte etwas Eiter am Tränenkanal. Er saß auf dem Boden, mit einem ausgestreckten Bein. Das linke Hosenbein fehlte, stattdessen hatte er einen beigen grobgestrickten Schal vom Oberschenkel bis zur Wade darumgewickelt und verknotet. Ich sprach ihn nicht darauf an. Sein schwarzes buntbedrucktes T-Shirt ragte nicht ganz über den Bauch. Er zog es ab und zu etwas darüber. Eine schwarze kurze Jacke war von einer Art Flagge bedeckt, wie ein Schutz über seinen Schultern. Ich konnte nicht erkennen woher sie war . Irgendwas in weiß und rot. Er roch leicht nach Bier, nicht stark. Eine leere Flasche stand neben seinen paar Habseligkeiten. Ebenso eine leere Mate-Teeflasche. 

Wie die Menschen auf ihn reagieren würden, fragte ich ihn. „Man darf nichts erwarten, dann wird man auch nicht enttäuscht.“ Das war sein Leitsatz für`s Leben. Es sei sehr unterschiedlich. Einmal habe ihm jemand eine riesige Pizza gebracht, das war toll. Die einen gehen vorbei, ein paar lassen etwas Geld da. Matthias hatte weder ein Gefäß zum Sammeln aufgestellt, noch auf einem Schild um Geld gebeten, wie man es oft sieht. Als ich ihn ansprach habe ich ihm einfach zwei Euro in die Hand gedrückt, und mich bei die Frage, wie es ihm gehe, hingekniet. Ein Gespräch auf Augenhöhe beginnen, das war mir wichtig. Nach zwei Minuten habe ich mich einfach zu ihm gesetzt, mitten auf den Gehweg vorm Bahnhof Zoo. Er sah zu Michael auf und ich stellte ihm meinen Mann vor, reichte ihm die Hand und sagte ihm meinen Namen. Seine Hände waren leicht schmutzig, die Fingernägel kurz und….. als hätten sie in der Erde gegraben. Sein Händedruck war stark und man merkte, das kam nur selten, wenn überhaupt vor. Es freute ihn. So saßen wir nun zu dritt auf dem Boden in der Sonne, Matthias legte sich gestürzt auf seinen Arm nach hinten. Ich habe Matthias immer gesiezt, die ganze Zeit, ich wollte dass er merkte wie respektvoll ich war. Es war interessant zu beobachten wie uns die vorbeilaufenden Leute ansahen. Einige sehr verwundert, ein anderer fand es wohl bemerkenswert. So saßen wir eine ganze Weile und hatten wirklich ein schönes Gespräch. Auf die Frage, wie lange er schon so lebte, dachte ich erst er wolle der Antwort ausweichen, aber er fand sich schon immer irgendwie allein, erst als Schlüsselkind, dann Ausreißer, seit der Kindheit. Ich ließ es so stehen. Er habe viele Orte, an denen er sich heute aufhält. Auch bei einem Bekannten könne er mal schlafen, aber das täte er selten. Er ist gerne allein. Er lebe jeden Tag, so wie er kommt, es gäbe viele Möglichkeiten. Nur kriminelle verabscheue er. Jeder könne betteln, selbst die reichen, und danach könnten sie um die Ecke in ihren Mercedes steigen. Das sei ihm egal, es mache für ihn keinen Unterschied – Hauptsache niemand sei kriminell, wie manche Banden.  Er habe sich vor ein paar Wochen wo ein Buch angesehen, über Pilze. Seitdem sammle er welche zum Essen. Er sei sich auch nicht zu schade in Mülleimer nach Flaschen zu wühlen. Und betteln,  ja so viel er halt zum Leben bräuchte. Er war sehr genügsam, es sei nicht viel. Irgendwie kommt man immer hin.

Zwischendurch hielt ich inne, wir sahen uns einfach nur an. Er lächelte….. Er schreibe seit zehn Jahren an einem Buch, sagte er (was hätte ich es gerne gesehen).

Und der Winter, meinte ich, ob er da in eine Notunterkunft ginge….. Niemals! Er sei zur Zeit dabei sich eine wie er es meinte Blockhütte zu bauen irgendwo außerhalb. Ob das so stimmte….. Aber es sei auch kein Problem, man müsse sich nur zu helfen wissen. Man gräbt sich eine Mulde, lege Alufolie, Stöcke und Laub darauf und lege sich hinein. Und wenn es richtig kalt würde, baut man sich einen Miniofen aus einer Konservendose mit einem kleinen Rohr nach außen und nimmt das mit in seine Mulde und decke sich zu. Bis -30° sei das überhaupt kein Problem. Wie gesagt, man müsse sich nur zu helfen wissen. Er hatte wohl hunderte solcher Ideen. Ja er habe auch eine 23-seitige Liste, wo man welche Hilfe bekam. Da ginge er auch mal zum Essen hin, oder in die Kleiderkammer, und ja, auch zum duschen. Ein paar Stellen gäbe es ja. Als ich nach dieser hier am Bahnhof fragte, erklärte er uns genau den Weg. 

Wenn er sich beschreiben würde,  was wäre er fragte ich. Ein Krieger, ein Kämpfer oder ein Überlebender?

„Ein Reisender“, sagte er. Ich musste schmunzeln und meinte er habe aber nur diese drei Möglichkeiten. Dann sei er ein Überlebender. Ich schenkte ihm darauf hin diese beschriftete Dog Tag. Er freute sich sichtlich darüber und sagte: I`m a survivor!! Ja das war er!!!

Ich drückte ihm am Ende noch einen Geldschein in die Hand – er freute sich sehr. Ich dankte ihm für das schöne Gespräch. Er hatte sich wirklich gefreut, dass wir uns einfach mal Zeit für ihn nahmen. Seine Augen glänzten und wir ließen ihn zurück. Wahrscheinlich sehen wir ihn nie wieder….

Wir machten uns auf, rund um den Bahnhof.

Und auf der Rückseite ganz hinten nach der Unterführung fanden wir sie…. da standen Gottes vergesse Kinder. Es war ein Dreckeck und es roch nach Urin. An einem Baum waren Blumen und Kerzen niedergelegt, ein Backstein mit der Aufschrift Bad + Joe. Wir gingen weiter, ich wollte wissen, wo sie war, diese einzige hygienische Möglichkeit weit und breit. So viele fragende Augen, verschiedene Nationalitäten, verwunderte Blick was wir zwei da wollten, hätten wir auch auf der anderen Seite der Straße gehen können. Und da war sie, eine Glastür mit der Aufschrift: „Ein Stück Himmel am Bahnhof“ 

Unterhalten von der Stadt- und Bahnhofsmission, wo man mit frischer Unterwäsche, einem Handtuch und Duschgel ein Stück Würde zurück bekam. Gerne hätte ich mit den Helfern dort gesprochen, aber in diesem Moment und bei dem Auflauf von Bedürftigen war das in meinen Augen unmöglich. Und auch nicht mehr nötig. 

Später im Bahnhof sahen wir zwei ältere Damen mit Sammeldose und Süßigkeiten für Spendierfreudige. Wir warfen auch Geld ein und ich bat lediglich nach einem Flyer. Wir lobten die Arbeit und hatten ein kurzes Gespräch. Immer wieder kamen Leute von selbst auf die Frauen zu und warfen Scheine und Münzen ein. 

Ich glaube, dass diese Stelle es wert ist, als mein erstes Projekt zu unterstützen. Hier stellt man keine Fragen, man sieht mit dem Herzen und gibt den Menschen ein Stück ihrer Würde zurück!